Shakespeare, Schiller und dann Nagel …

… wie ist das Entwickeln, Proben und Spielen, wenn der Autor daneben sitzt?

Ganz klar, mit dem Autor vor sich, steigt die Nervosität um einiges an!

Lysanders Autor - Daniel Nagel

Daniel haben wir ja schon kurz nach dem Vorschlag, mit jemandem ein komplett neues Stück für uns zu entwickeln, kennengelernt und je mehr wir bei Sitzungen von ihm und seiner Vorstellung des Stücks erfahren haben, desto mehr Gefallen fanden auch wir Schauspieler, die eigentlich einen Text vorgesetzt bekommen, an dem ganzen Projekt.

Daniel hat dankbar jede unserer Ideen angenommen und es uns einfach gemacht sich mit einzubringen. Gutes wurde sofort notiert, Absurdes wieder verworfen oder weiterentwickelt.

Das Ergebnis dann bei der zunächst letzten Sitzung des großen Projekts  ausgedruckt in den Händen zu halten und beim Finish sogar bei einzelnen Sätzen ein Mitspracherecht zu haben, war vor allem jetzt im nachhinein betrachtet, echt eine großartige Erfahrung. Für uns, die dieses Stück nun auf die Bühne bringen, eine Ehre, da es sich heute um die Uraufführung eines Werkes handelt, an dem manche von uns Schauspielern selbst mitarbeiten durften.

Gewohnt waren wir es sonst, klassische Stücke von bekannten Schriftstellern zu lesen, zu bewerten und dadurch dann auszuwählen. Trotz einiger sprachlicher Korrekturen und Kürzungen war uns jedoch noch nie ein Stück so nah wie Lysander. Ebenfalls konnten wir noch nie zuvor auf den Autor selbst zurückgreifen und nach seiner Meinung, seinem Feedback fragen. Daniel hat sich aus der schauspielerischen Umsetzung zwar herausgehalten und dies wie gewohnt Peggy überlassen, wenn er aber so vor einem steht, sich „sein Baby“ anschauen möchte, bekommt man schon ein sehr mulmiges Gefühl.

Zum Glück gelang es uns, ihn mit unserer Inszenierung zu überzeugen. Auf die Frage „Und? Gefällt‘s dir?“  bekamen wir glücklicherweise eine positive Rückmeldung 🙂 Dies konnte ich seinem Gesichtsausdruck während der Probe allerdings nicht annähernd entnehmen, was mich schon ziemlich nervös gemacht hat.

Ganz besonders gespannt bin ich auf seine Reaktion nachher, denn die Premiere ist für uns alle ein unbeschreiblicher Abend, an dem wir zum ersten Mal wirklich alles geben und neugierig auf die Reaktionen der Zuschauer sind. Ich hoffe, besonders Daniel platzt vor Stolz und kann sich vor Lachen kaum auf dem Sitz halten.

nessiiiiii

No Comments

  1. Was soll ich sagen, liebe Nessi?

    Ich war sprachlos vor Begeisterung. Ihr habt euren Job wirklich ganz ausgezeichnet gemacht – jeder einzelne für sich, aber auch als Team. Es war mir eine Freude, euch zusehen zu dürfen. Obgleich es nicht ganz so entspannend ist, als Autor im Publikum zu sitzen. Man hat immer das Gefühl, schief angeschaut zu werden, wenn mal ein Gag nicht sofort gezündet hat 🙂

    Ich finde, wir haben hier wirklich ein tolles Ergebnis abgeliefert!

    An den „Probengesichtsausdruck“ müsst ihr euch allerdings gewöhnen … der gehört nun mal zu dem von euch gebuchten Paket „Halb-irrer-Autor-für-Thriller-und-Theaterstücke“ dazu *g*

  2. Ich bin ganz deiner Meinung nessiiiiii :):P

    Und muss uns alle doch sehr für unser gelungenes Wochenende loben.
    Wir waren genial und ich hatte sehr viel Spaß.

    Roland