Daniel in Indonesien und Dubai (Teil 1 von 3)

von Daniel Nagel, Autor von Lysander

Jakarta bei Nacht

Um diesen Beitrag zu verstehen, muss ich kurz die Vorgeschichte erläutern. Meine Freundin Sonja verbringt gegenwärtig ihr Auslandssemester bei der Auslandshandelskammer in Jakarta, Indonesien. Es bot sich also an, meinen Jahresurlaub in diesem schönen Land zu verbringen. Ohne diesen Umstand wäre ich wohl niemals auf die Idee gekommen, dorthin zu reisen.

Bereits frühzeitig begann ich mit der Planung und stellte fest, dass man zwangsläufig in Dubai Station macht, wenn man wie ich mit Emirates nach Jakarta fliegt. Da mich diese Stadt bereits ja immer interessiert hat, beschloss ich auf der Heimreise dort ein paar Tage auf Entdeckungstour zu gehen.

Was Sonja Spannendes während ihrer Zeit weit weg erlebt, könnt ihr in ihrem Blog nachlesen.

Meine Erfahrungen und Eindrücke, die ich von meiner Reise mit nach Hause gebracht habe, kann man grundsätzlich in drei Abschnitte unterteilen:

1. Jakarta – Ich mitten in der Stadt

In Jakarta angekommen macht die Metropole erst einmal den Eindruck einer westlichen Großstadt mit verstopften Straßen und einer Menge Hochhäuser. Und Werbung. Jede Menge asiatische Werbung. Mein Marketingherz hüpfte vor Freude. Doch noch mehr war es der Schriftsteller in mir, der vor Glück quieken wollte, denn ich hatte das Glück, nachts anzureisen. Jeder von euch, der einmal eine asiatische Großstadt bei Nacht gesehen hat, weiß, was ich meine.

Hinzu kommt die Kombination aus hohen Temperaturen und immenser Luftfeuchtigkeit gepaart mit der beinahe meditativen und in meinen Augen hoch sympathischen Schlaflosigkeit der Großstadt. Bitte verwechselt dieses fließende Leben nicht mit der hektischen Betriebsamkeit, die man nachts in deutschen Städten antrifft. Letztendlich ist das auch nur der erste optische Eindruck. Verlässt man das hyperklimatisierte Taxi und macht sich auf, jenseits der Hauptstraßen auf den Weg zu seiner Unterkunft, bekommt man ein gutes Bild von Jakarta als Sinnbild der indonesischen Großstadt, die ihrer Rolle als größte und wichtigste Metropolregion des Landes mehr als gerecht wird. Dies tut sie jedoch, ohne dabei wie zum Beispiel Dubai charakterlos zu wirken. An den Straßenecken entstehen kleine Restaurants aus ein oder zwei Händlern, bei denen man wirklich leckere Gorengs erwerben kann, die Tische und Plastikstühle einfach auf dem Bürgersteig aufstellen. An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass man wohl kaum besser, günstiger und landestypischer essen kann, als bei eben diesen kleinen Händlern mit ihren Wägelchen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen, auch wenn jeder Reiseführer, jeder Arzt und meist auch der gesunde Menschenverstand das Gegenteil behauptet.

Tagsüber präsentiert sich Jakarta als weltoffene und auch weltgewandte Stadt, in der sowohl der typische hardcore Backpacker, als auch der normale Tourist (so wie ich) einiges geboten bekommt. An dieser Stelle wurde dann auch sogleich mein größtes Vorurteil widerlegt. Sah ich mich unmittelbar vor dem Urlaub vor meinem geistigen Auge in kleinen verträumten Straßen in noch kleineren und verträumteren Cafes mit dem Notizblock vor einer Tasse Kaffee sitzen, entpuppte sich dies leider aufgrund der immensen Entfernung zu diesen schönen Orten und den, für westlichen Menschen, ungastlichen Witterungsbedingungen, als impraktikabel. Stattdessen gibt es in einem der flippigen Läden (Grüße an „Pizza e Birra“ im Plaza Indonesia *g*) in einer der größten Malls der Stadt WLAN, Latte Macchiato und jede Menge junge Menschen mit Facebook Accounts und mehreren BlackBerrys pro Person. Den Verlockungen eines solchen Konsumtempels bin ich nur zu gerne erlegen.

Noch ein kleiner Tipp: geht mal in Jakarta ins Kino, denn anschließend werdet ihr das in Deutschland nie wieder tun wollen 😉

Teil 2: Sumatra oder „Reisen auf Indonesisch“