Daniel in Indonesien und Dubai (Teil 2 von 3)

von Daniel Nagel

Samosir, Sumatra

2. Sumatra oder „Reisen auf Indonesisch“

Um ein wenig gemeinsame Zeit außerhalb der Enge der Großstadt zu haben, entschlossen Sonja und ich mich dazu, ein paar Tage Urlaub auf Sumatra zu machen. Genauer gesagt auf Samosir, einer Insel im Tobasee, dem größten Kratersee der Welt.

Der Flug von Jakarta nach Sumatra dauert nur zwei oder drei Stunden – aber die haben es in sich. Emirates Flieger sind ja schon nicht groß, aber AirAsia 737er haben die kleinsten Sitzplätze der Welt. Wirklich klein.

Nach 11 Stunden Busfahrt durch wirklich enge und volle Straßen von Padang und den Urwald von Sumatra inklusive eines gerissenen Keilriemens und diverser Nervenzusammenbrüche und einer Fährfahrt über den Tobasee erreichten wir dann die wirklich niedlichen Tabo Cottages auf der Halbinsel Tuktuk (ja, die heißt wirklich so…). Und genau hier war dann der ganze Reisestress vergessen. Tuktuk ist einer der schönsten Orte, die ich gesehen habe.

Als einstige Touristenhochburg der Insel erinnert in Tuktuk nur noch die immense Dichte an Bars, Lokalen, Souvenirshops und Rollerverleihern an die goldene Zeit. Aufgrund der schlechten Anbindung zu Binnenflughäfen ist die Insel als Reiseziel im Laufe der Jahre immer uninteressanter geworden, was sie aber in meinen Augen zu einem echten Geheimtipp für jeden macht, der wirklich einmal in Ruhe Urlaub machen möchte. Die Tabo Cottages (übrigens eine Empfehlung des Lonely Planet „Indonesia“) umfassen rund ein Dutzend Bungalows, die in einem traditionell gemütlichen Stil eingerichtet sind. Man hat wirklich den ganzen Tag seine Ruhe, kann im See schwimmen oder mit einem Guide und einem SUV die phänomenale Landschaft erkunden.

Das Klima auf Samosir ist aufgrund der geografischen Lage um einiges angenehmer als das in der Metropolregion von Jakarta, so dass man sich auch als deutsches Nordlicht wohlfühlen kann. Ein wenig gewöhnungsbedürftig wird die indonesische Gastfreundschaft für die meisten eher reservierten Deutschen sein. Anfangs habe ich mich schwer damit getan, permanent gefragt zu werden, ob ich aus München komme, Fußballer bin und was ich beruflich mache. Schnell kommt man jedoch dahinter, dass Indonesier Interesse an der eigenen Person als angenehm empfinden und dies natürlich auch ihren Gästen zuteil werden lassen. Dies steht im krassen Gegensatz zu Ägypten, der Türkei oder auch Teilen von Griechenland, wo ich die Erfahrung gemacht habe, dass hier der Smalltalk immer nahtlos in ein Verkaufsgespräch übergeht. Die Indonesier sind also ein wirklich freundliches und aufgeschlossenes Volk.

Leider ging es dann schon viel zu früh zurück nach Jakarta. Diesmal in einem Leihwagen und nicht mit dem Bus 😉

Teil 1: Jakarta – Ich mitten in der Stadt

Teil 3: Dubai