Der Patensohn – meine Eindrücke der Premiere

von Daniel Nagel, Autor des Stücks Der Patensohn

Daniel Nagel und das Junge Theater Beber

Mit Der Patensohn starte ich das zweite Mal gemeinsam mit Peggy und ihrer Truppe zu einer  kreativen, manchmal stressigen und nervigen, immer lustigen und vor allem niemals langweiligen Reise entlang des schöpferischen Prozesses, mit dem einzigen Ziel, am Ende etwas geschaffen zu haben, dass uns (d.h. Peggy, Didel-Dadel-Dum und nicht zuletzt mich) zufriedenstellt und den Zuschauer begeistert.

„Nach all diesen hochtrabenden Worten möchte ich an dieser Stelle noch rasch ein ganz bodenständiges Versprechen loswerden: Auch die nächste Produktion von Daniel Nagel mit Didel-Dadel-Dum wird wieder ein spannender und natürlich amüsanter Ausflug in die Welt des Theaters und garantiert ein schöner Abend.“

Mit diesen Worten schloss im Mai dieses Jahres mein Beitrag zur Entstehungsgeschichte von Der PatensohnGlaubt man der Presse und all den lieben Menschen, die mir bereits in der Pause der Premiere zu einem tollen und spannenden Stück gratuliert haben, ist es mir gemeinsam mit Didel-Dadel-Dum gelungen, dieses Versprechen einzuhalten.

Noch vor drei Wochen hätte ich dieses Ergebnis allerdings nicht unterschrieben. Bei meinen Besuchen der Probe überzeugte mich die Truppe anfangs nicht. Es mangelte einfach an formalen Dingen wie Textsicherheit, aber auch am emotionalen Feuer. Ziemlich zeitgleich packte mich der Zweifel, ob vielleicht mein Stück die Ursache für die fehlende Leidenschaft ist, ob es sich überhaupt für das traditionelle Publikum von Didel-Dadel-Dum eignet und ob ich nicht doch besser alle von meiner Märchen-Prinzessin-Liebesgeschichte hätte überzeugen sollen.

Wie gut, dass ich es nicht getan habe, denn was ich am 16. Oktober in Beber zu sehen bekommen habe, übertraf meine kühnsten Erwartungen. Es bedurfte einer kleinen Warmlaufphase seitens des Publikums, sich an die deftige Sprache und die Gangster-Thematik zu gewöhnen, aber dann bekam jeder genau das, was ich im Mai versprochen hatte und Penny, das Zeitungsmädchen als Schlagzeile durch die Straßen ruft:
„Amateurtheater groß im Kommen. Immer mehr Menschen verbringen einen schönen Abend mit spannenden Stücken und jungen, talentierten Schauspielern.“
Eigentlich muss ich den Text des Stückes in diesem Zusammenhang noch einmal neu schreiben. Denn es müsste heißen:
„Amateurtheater groß im Kommen. Immer mehr Menschen verbringen einen unglaublichen Abend mit einem großartigen Stück und höchsttalentierten Schauspielern.“

Mehr kann und brauche ich zur Premiere eigentlich nicht sagen. Der Patensohn ist einfach ein tolles Stück geworden, dass von Didel-Dadel-Dum ganz ausgezeichnet umgesetzt wurde.

P.S.: Übrigens habe ich mit „Der Patensohn – Verlorene Kapitel: die Pizzabotin“ eine kleine Geschichte geschrieben, die das wohl größte Mysterium des Stückes ein wenig  aufklärt. Das könnt ihr im Blog von Dead Girl Walking Press lesen.

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