Premiere durch die „Rosa Brille“

Rosa Premiere: Rosa Helfers vor SPD-Fahne (Junges Theater Beber)

Das war vielleicht ein anstrengender Tag! Wir trafen uns bereits um 9 Uhr morgens um alles in den LKW zu laden und dann in Hameln aufzubauen. Ich verabschiedete mich jedoch mit Monja und Anki, da wir für alle leckere Brötchen schmieren wollten. Als wir vor Ort ankamen, machten wir uns auch gleich an die Arbeit. Alle waren uns sehr dankbar, denn das Aufbauen ist echt jedes Mal ziemlich anstrengend.

Nachdem soweit das Größte getan war und nur noch die „Männerarbeit“ blieb, machten wir Mädchen uns daran die Sitzkarten zu schreiben. Und das waren einfach sooo unglaublich viele. Die meisten Karten, die wir jemals geschrieben haben, waren 150 Stück im Martin-Schnidt Konzertsaal. Doch für unsere Premiere im Weserberglandzentrum mussten wir um die 300 Karten schreiben. Das hat schon ziemlich lange gedauert, vor allem wenn dann auch so lustige, mega lange Namen dabei sind. 🙂

Wie es natürlich bei Didel-Dadel-Dum nicht anders sein konnte, haben wir etwas in unserem Lager in Beber vergessen, weswegen ich mit Denise noch einmal zurückgefahren bin. Einige kurze Proben ausgewählter Szenen durften natürlich auch nicht fehlen, denn die Anspannung war schon bei jedem zu spüren. Um ehrlich zu sein, war ich sogar froh über den ganzen Stress, den wir den ganzen Tag hatten, da ich so meine hohe Nervosität verdrängen konnte.

Doch als ich dann geschminkt und mir die Haare gemacht wurden, konnte ich meine Nervosität auch nicht mehr zurück halten. Kurz vor dem Auftritt brauche ich immer meine Zeit für mich. Alle anderen saßen um einen großen Tisch und lachten und redeten, aber so kurz vor dem Auftritt muss ich einfach nochmal in mich gehen, weswegen ich mir einen stillen Platz im Raum suchte, um mich zu beruhigen. Natürlich klappt das bei so vielen Leuten nicht so einfach sich abzukoppeln. 🙂

Als dann die Musik anging und wir im Kreis standen um unser „Spaghetti-Träger-Top“ Ritual durchzuführen, wollte ich einfach nur noch auf die Bühne. Endlich war es dann soweit und es ist einfach so ein unglaubliches Gefühl. Im Großen und Ganzen ist eigentlich auch alles gut gegangen. Klar passieren Kleinigkeiten wie dass mein Bart abfällt oder Denise und Kim mit ihrem Text durcheinander kommen und deswegen die Präsentation nicht abgespielt werden kann, aber am Ende des Abends stört das gar keinen mehr.

Der gesamte Auftritt war sehr emotional für mich. Bevor es in die Pause geht, bricht Rosa zusammen und weint um ihren im Krieg gestorbenen Mann. Ich war einfach so in meiner Rolle, dass wirklich geweint habe und auch hinter der Bühne nicht so einfach aufhören konnte. Aber auch hinterher war ich sehr emotional berührt. Alle 300 Menschen in diesem Saal sind nur für UNS aufgestanden!! Das war einfach unglaublich.

Aber auch als ich nach dem Stück zu meinen Eltern und meiner Schwester gegangen bin und diese mich in den Arm genommen haben und gesagt haben, dass sie so stolz auf mich sind, konnte ich die Tränen einfach nicht mehr bei mir halten. Es war einfach so ein wunderschöner Abend, der den ganzen Stress des Tages aber auch in den letzten Monaten einfach vergessen lässt und mir zeigt, dass sich die ganze Mühe und Arbeit mit diesem Projekt gelohnt hat.

Johanna

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