Wie spielt man einen Besoffenen?

Lysander und Owen - das Unheil nimmt seinen Lauf

Als mir klar wurde, dass ich dieses Jahr eine der vermeintlich witzigsten Rollen übernehmen darf, habe ich mich noch mehr auf das Theaterstück Lysander gefreut. Denn je witziger die Rolle umgesetzt wird, desto besser kommt das beim Publikum an.

Aber wenn man jetzt denkt, dass das einfach auf die Bühne torkeln und ein bisschen lallen ist, hat man sich getäuscht. Denn da steckt viel Arbeit hinter.

Ich habe zuerst auch gedacht, dass ich das so einfach locker runterspiele, aber ich musste einsehen, dass ich mehr dafür tun musste, als zuvor angenommen. So traf ich mich öfters mit Peggy und Mike zu Einzeltrainings, aber zufrieden waren wir drei irgendwie nie so richtig. Also probierten wir weiter und immer wieder etwas Neues, aber wir alle waren eher skeptisch gegenüber dem, was ich dort auf die Bühne brachte. Vielleicht fehlte mir einfach die praktische Erfahrung mit dem übermäßigen Genuss von Alkohol und so probten wir weiter und weiter an der Rolle.

Aber zum Glück konnte ich das erste Mal bei der Generalprobe, also gerade so vor dem entscheidenen Auftritt, fast alle Tipps umsetzen, die Peggy mir in den vielen Stunden zuvor gegeben hatte. Am meisten Freude habe ich anscheinend Stefan bereitet, der vor der Bühne viel gelacht hat. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass wir die Rolle gut verkörpert haben und unser Ziel, dass die Leute lachen und ihren Spaß an einem Betrunkenen haben, erreicht hatten. So probiere ich immer und immer wieder bei jeder Aufführung alles das umzusetzen, was die Rolle ausmacht. Dies gelingt mal besser und mal weniger gut, aber zufrieden bin ich mit meiner Leistung dennoch.

Roland

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