Wer hat mit mein Messersen enitten?

Schneewittchen im Kindergarten Beber

Im letzten Dezember kam es zu einer tollen Kooperation für Didel-Dadel-Dum, von der ich bisher noch gar nicht berichtet habe. Da es sich um eine meiner schönsten Erfahrungen im letzten Jahr handelt, muss ich das einfach nachholen.

Didel-Dadel-Dum wurde vom DRK-Kindergarten in Beber angesprochen, ob es nicht möglich sei ein Theaterprojekt im Kindergarten durchzuführen. Ich war sofort Feuer und Flamme. Bei einem ersten konzeptionellen Treffen war schnell klar: Mike und ich machen das auf jeden Fall. Michaela Raabe-Erben würde uns aus dem Kindergarten-Team unterstützen.

Die erste Überlegung mit der Gruppe der Kinder zu arbeiten, die als nächstes in die Schule kommen, wure schnell verworfen. Ich wollte unbedingt, dass alle Kinder die möchten auch mitmachen können UND keiner sollte gezwungen sein dabei zu sein.

Beim ersten Treffen mit den Kindern war schnell klar, dass mit 17 Kindern mehr kleine Schauspieler dabei sein wollen, als wir uns erhofft hatten. Darunter auch einige der Kleinsten, kaum 3 Jahre alt. Eine echte Herausforderung!

Als Stoff haben wir daher klassische Märchen vorgeschlagen, von denen wir annahmen, dass alle Kinder sie kennen. Hier stieß ich an meine erste Grenze, denn bekannt bei allen Kindern waren wirklich nur die Varianten, die medienpräsent – also von Disney verfilmt – sind. Es gab wirklich nur eine Handvoll Kinder, die alle Märchen kannte. Auch unter den Größeren.

Die Kinder wählten am Ende Schneewittchen und ich begann eine Vorlage für das Stück zu schreiben. Ein Erzähler führt hauptsächlich durch die Geschichte, die Kinder haben kurze Sprechpassagen und spielen ansonsten still die vom Erzähler geschilderten Ereignisse. Bei nur 3 Wochen Probenzeit und geplanten 2-3 Terminen pro Woche war mir von vornherein klar: Du weißt nie, ob das etwas wird. Und dann bin ich auch noch eine Woche davon krank ausgefallen!

Ich übernahm gemeinsam mit Michaela das Erproben des Stücks. Ich war sehr froh, dass Michaela mit ihren Kolleginnen den Löwenanteil der koordinatorischen Aufgaben übernahm und auch die Bühnengestaltung. Wir haben uns ausgetauscht und im Kindergarten wurden dann Bäume, Haus und Blumenwiese erstellt. Alles klappte wirklich prima. Die Kinder trainierten gut mit und am Ende hatten wir ein schönes Spiel eingeübt. Nicht zuletzt unheimlich anrührend, weil die Kinder ihre ganz eigene Note einbrachten. Und ein Zwerg, der aus tiefstem Herzen fragt: Wer hat mein Bessersen getunken? lässt jedes Herz aufgehen – glauben Sie mir!

Am Tag der Präsentation hatten sich wirklich viele Eltern und Verwandte eingefunden. Mike hatte mit Hilfe einiger Väter eine schöne Bühne in die Mehrzweckhalle gezaubert. Mir war schnell klar: Da wir keine Mikros für die Kleinen haben, werden nicht alle Leute im Publikum verstehen können, was die Kinder sagen. Für mich als Sprecherin sind 80 Leute ein Klacks, aber da ist der Resonanzkörper auch ein anderer …

Am Ende ist alles chaotisch aber gut gelaufen. Gelernt habe ich: Man muss mehr Erwachsene dabei haben, die die Kinder beruhigen und auch aufpassen, dass nichts passiert. Ganz kleine Mäuse brauchen auf der Bühne einen älteren Paten der aufpasst, denn man kann nicht überall sein. Und vor allem: Die Kinder haben an Theater riesigen Spaß! Jedes Mal, wenn ich jetzt in den Kindergarten komme fragen Kinder nach, wann es weiter geht, wann ich wieder da bin usw.

Mike und ich hatten einen riesigen Spaß mit euch!

Peggy

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