Warum bin ich bei Didel-Dadel-Dum und wer hat daran schuld?
Bei meiner Konfirmandenfahrt haben wir als damalige Konfirmanden der Kirchengemeinde St. Magnus Beber/Rohrsen/Schmarrie mit Peggy zusammen unseren Vorbereitungsgottesdienst, bei dem wir uns der Gemeinde kurz „vorgestellt“ haben, erarbeitet. Dabei haben wir auch schauspielerische Beiträge erstellt, die mir sehr gefallen haben. Nachdem Peggy mich angesprochen hat, ob ich nicht Lust hätte, beim Theater mitzumachen, habe ich natürlich zugesagt, obwohl ich nicht so genau wusste, was auf mich zukommt, da ich nie zuvor ein Stück von DDD als Zuschauer gesehen habe. Nessi, mit der ich zusammen konfirmiert wurde, hat mich zusätzlich überzeugt und nach einiger Zeit angerufen um mich „einzuladen“ zum ersten Treffen, bei dem die Rollen besprochen wurden. Da freute ich mich umso mehr, weil ich nicht vergessen wurde. So kam ich zu DDD und „schuld“ daran sind Peggy & Nessi, denen ich an dieser Stelle dafür einmal herzlich danke. J
Was waren deine Rollen und Aufgaben bisher?
Angefangen habe ich in der Saison 2006/07 mit einer kleinen Rolle als Priester in der Zauberflöte. Im nächsten Jahr folgte die erste richtige Sprechrolle als jugendlicher Fenton in „Die lustigen Weiber von Windsor“. Über den Prinzendiener Ismael in „Turandot“ kam ich 2009/10 zu meiner ersten großen Rolle, dem zweifelhaften Helden Owen in unserem eigenen Stück Lysander. Im Jahr darauf war ich ein schräger Nerd in Der Patensohn und in der zurückliegenden Saison hatte ich meine bisher größte Rolle. Ich durfte den Don Quijote im gleichnamigen Stück verkörpern, was schon eine Ehre für mich war, da dies die größte Rolle in dem Stück war.
Neben meinem schauspielerischen Engagement habe ich auch so Aufgaben fürs Theater übernommen bzw. ausgeführt. Zum einen habe ich bei alltäglich anfallenden Arbeiten, wie dem Auf- und Abbau und Transport unseres Equipments, Auf- und Umräumen vom Lager oder Einkaufen für die Theaterfreizeit geholfen. Zum anderen war ich zwei Jahre im Vorstand von DDD tätig, habe dort aber nicht den Großteil der Arbeit verrichtet, sondern eher kleine Aufgaben übernommen, für die Peggy oder Stefan bei ihrer geringen Zeit eben keine Sekunde über hatten.
Was hat dir am meisten Spaß gemacht?
Die Rolle des Don Quijote hat mir persönlich neben dem Trinker Owen am meisten Spaß gemacht, da man sehr viel Spielraum beim Ausgestalten der Rollen hatte und somit auch außergewöhnliche Dinge mit einbringen konnte. Beim Don Quijote musste man einen weltfremden, verrückten alten Mann darstellen, der allein durch seine Art für Komik sorgt. Der Aspekt, dass die Zuschauer über das, was und wie du es darstellst, lachen und sich amüsieren, ist der größte Ansporn noch eine Schippe draufzulegen und gleichzeitig die größte Bestätigung für einen selbst, das es gut ist, was man macht.
Aber auch abseits der Bühne hatte und habe ich immer sehr viel Spaß mit allen. Hervorzuheben ist hierbei meine erste Theaterfreizeit nach Dänemark auf den Hof Bakkegården. Hier wurde ich ein Teil der Gruppe und war danach voll integriert. Dieses Gemeinschaftsgefüge und –gefühl ist so wohl einmalig.
Was war deine größte Herausforderung?
Meine größte Herausforderung? Schwer zu sagen … Sicherlich die Überwindung in der Rolle als Fenton sich gefühlsmäßig total darauf einzustellen, dafür offen zu sein und das auch zuzulassen. Daran hat Peggy mit mir lange gewerkelt, bis es so war, wie sie es wollte.
Und das letzte Jahr war vom Ergebnis sehr gut, doch lange sah es nicht danach aus. Ich habe mit meiner Rolle eher gekämpft und bin mit ihr nicht wirklich warm geworden. Als ich dann aber irgendwann drin war und sehr gut mit Torben harmonierte, war der Rest „einfach“, obwohl nicht mehr viel Zeit war. 😀
Warum hast du aufgehört?
Ich werde dieses Jahr im Oktober anfangen zu studieren und werde dafür von zuhause wegziehen. Ich möchte wahrscheinlich nicht allzu weit weg ziehen, aber dennoch meinen Lebensmittelpunkt dorthin verlagern. Und das geht nicht, wenn ich jedes Wochenende nach Hause komme, weil ich hier Verpflichtungen hätte. Und ich habe gemerkt, dass man bei den hohen Ansprüchen an sich selbst, was sowohl Qualität der Rolle, die man verkörpert, als auch Quantität der Textpassagen, die man haben möchte, angeht, es nicht reicht, wenn man alle zwei Wochen zum Proben kommen kann oder gar noch seltener. Daher habe ich mich schweren Herzens dafür entschieden, das Theaterspielen an den Nagel zu hängen, was nicht heißt, dass ich nicht weiterhin helfen werde und den Kontakt zu meinen Freunden halten werde. Denn in all den Jahren sind mir alle sehr ans Herz gewachsen und wichtig geworden, weshalb auch nicht leicht war, die Entscheidung aufzuhören zu treffen.
Liebe Grüße
Roland