Rosa – Ich kann deinen Herzschlag hören. Die Inszenierung der Lebensgeschichte der Rosa Helfers, einer vergessenen Heldin, hat mich nun mehr als ein Jahr begleitet und mein Leben als Regisseurin umgekrempelt. Denn Rosa ist das größte Projekt, welches Didel-Dadel-Dum jemals gestemmt hat. Wie man so schön sagt. Für mich besonders herausfordernd, da durch die SPD ein neuer, starker Partner in das Projekt kam. Diese Partnerschaft führte aber auch unweigerlich dazu, dass wir unsere bekannten Strukturen verlassen und neue Wege gehen mussten.
Ich bin absolut überzeugt davon, dass Rosa genau das war, was wir gebraucht haben. Denn das Projekt rüttelt uns in unserer eingefahrenen routinierten Arbeit auf und führt uns an unsere Grenzen.
Herausforderungen für die ganze Gruppe
Einmal keine Komödie machen, etwas mit mehr Tiefgang und Bedeutung. Das habe ich mir schon länger gewünscht. Nicht falsch verstehen, ich liebe Shakespeare und Co. – Und ich habe alles geliebt, was wir bisher gemacht haben. Aber es musste jetzt mal etwas anderes sein. Sicher wird man auch bei Rosa schmunzeln können. Das muss so sein, sonst wären es nicht WIR. Aber im Fokus werden die Szenen stehen, die die Härte dessen verdeutlichen, was Rosa Helfers in ihrem Leben widerfahren ist.
Meine jungen Schauspieler sind durch Rosa umso mehr gefordert. Das Stück bietet jedem eine Rolle – allerdings nicht, wie bei Shakespeare, in epischer Breite. Viele sind in Rollen zu sehen, die sie als unattraktiv oder unbedeutend empfinden. Das sind sie natürlich nicht, denn jede Rolle ist wichtig und trägt zur Handlung maßgeblich bei. Aber neben Rosa und ihrem Pendant in der Jetztzeit glänzen sie nur sehr wenig. Diese Rollen dennoch mit Herzblut auszufüllen, wird einem Profischauspieler ein müdes Lächeln abringen, für uns aber harte Arbeit bedeuten. Eine Anstrengung, die bei den Proben deutlich spürbar ist. Ich weiß das und kann in diesem Fall nicht helfen. Da gibt’s kein Umschreiben, kein Glätten, kein Schönfärben. Und glaubt mir, es wird am Ende richtig gut!
Viel Neues auch für unser Publikum
Wir werden Dinge zeigen, die es bisher bei uns auf der Bühne nicht gab. Einen Lehrer, der seine Schüler schlägt, Kinder die im Konzentrationslager leiden und natürlich Politik. Dieses Jahr steht bei uns die Botschaft eines starken Lebens im Mittelpunkt: Rosa Helfers, ihre Zielstrebigkeit und Konsequenz, ihr Einsatz für das was ihr wichtig war, nämlich die Demokratie und Freiheit.
Es klingt kitschig, muss an dieser Stelle aber mal raus: Rosa, glaub uns, wir können schon jetzt deinen Herzschlag hören! Und wir werden nicht zögern, denn wer zögert, der fällt!
Und damit die Bitte an unser Stammpublikum: Zögert nicht und seht sie euch an. Unsere Rosa.