Interview mit Daniel Nagel

Daniel Nagel, Autor von Rosa: Portrait

Hier ein kleines Interview mit unserem Autor Daniel Nagel:

Wie zufrieden bist du mit der Umsetzung von Rosa?

Am Ende der letzten Szene der Premierenvorstellung standen auch mir die Tränen in den Augen, was mehr als genug darüber aussagt, wie sehr ich mit der Umsetzung zufrieden bin.

Hättest du es dir anders vorgestellt?

Nein. Wenn ich ehrlich bin nicht. Teilweise war es beängstigend, wie konkret auf der Bühne umgesetzt wurde, was ich beim Schreiben im Kopf hatte.

Was hast du für Gefühle, wenn du dein eigenes Stück auf der Bühne siehst?

Ich bin begeistert und nervös, zweifle daran, dass wirklich ich es war, der den armen Schauspielern so schreckliche Dinge antut, fiebere mit, weil ich neugierig bin, wie es weitergeht, habe tiefsten Respekt für all diejenigen, die aus meinen Worten Schauspiel machen, bin traurig, wenn Friedrich stirbt, habe Durst, weil meine Stücke immer etwas zu lang sind, bin gespannt, was die Zuschauer davon halten, ärgere mich über diese und jene sprachliche Unschönheit, … und hoffe, dass ich dann nach der Vorführung auf der Bühne nicht wie immer den Faden verliere.

Wie stolz bist du, dass wir als Gruppe und vor allem dein Stück, einen Goldenen Vogel beim Internationalen Jugendtheaterpreis „Papageno Award“ gewonnen haben?

Es ist ganz einfach der größte kreative Erfolg, an dem ich jemals beteiligt war. Punkt.

Jetzt mal zu dir als Person: Wie bist du überhaupt zum Schreiben gekommen?

Ich mag die Frage nicht, weil sie klingt, als hätte ich einen Welpen auf der Straße gefunden. Die Idee ist einfach da. Und dann will sie raus aus meinem Kopf. Auf Papier. Damit ich sie im nachhinein verändern kann. Damit sie wächst, sprießt und gedeiht. Oder wuchert, wie Unkraut, sich ausbreitet und alles umschließt, mit dem sie in Berührung kommt.

Ja, ich glaube, es ist ein Schutzmechanismus, weil womöglich mein Kopf sonst platzen würde.

Macht es dir Spaß Theaterstücke zu schreiben?

Nach jedem Stück sage ich: „nie wieder Theater“. Nach jedem Stück warte ich nur drauf, dass ich gefragt werde, noch eines zu schreiben. Wenn man etwas immer wieder tut, obwohl man denkt, es nicht mehr tun zu wollen, ist das entweder Leidenschaft oder Wahnsinn.

Und bei mir irgendwie beides. Also: JA!

Lieber Daniel, vielen Dank!